My Cat, Lars Oudrup

fakten der my-cat ist ein micro-race-catamaran, entworfen 1985 vom dänischen designer lars oudrup. es ist ein schneller cat, über 20 knoten werden erreicht. der my-cat galt in den folgenden 6 jahren als der schnellste bootstyp der ostsee. schnellste zeiten beim round fyn race (140meilen) 1986, 87, 89 & 92 belegen das.

abmessungen 8.0m lang, 5,7 m breit, 0.25 – 1.20 m tiefgang, gewicht 750 kg, groß 25qm , fock 10qm, genua 18qm, spi 45qm. 11.2 m langer alu-drehmast als 7/8 rigg, mit backstagen.groß und selbstwendefock durchgelattet.

rumpf mit U-spant aus fiberglas und oberhalb der wasserlinie als sandwich, hauptbeam aus volllaminat mit venylester resin , vorbeam und achterbeam aus alu-mastprofilen, mit schellen auf die rümpfe gespannt, der achterbeam ist mit einem traveller über die ganze breite und zwei genua-leitschienen ausgestattet. mit angehängten rudern und steckschwertern ist der my-cat ausgewogen und lässt sich mit zwei fingern wie eine jolle steuern, und dank selbstwendefock leicht und problemlos wenden und damit auch in engen gewässern effektiv aufkreuzen.

ausstattung 2 kojen in jedem rumpf 80(55)x205 cm , kleines küchenregal steuerbord, erlauben wochenendfahrten mit 4 personen und touren mit 3 personen. man benötigt die 4.koje dann als stauraum. man kann in den nur 1.08 m breiten rümpfen nicht bequem sitzen, bzw. längere schlechtwetterperioden abwarten, dafür ist die außenfläche sehr groß, tuchtrampolin 3.5 x 3.5 m und gurttrampolin vorne sind eine große liegefläche.

das boot ist mit 2 personen zerlegbar und somit trailerbar (prospektangabe 2 h) beim aufbauen müssen die trampolins gespannt werden, das dauert etwas länger.

rund 30 exemplare wurden bisher hergestellt.

die brückendeckfreiheit ist mit 75 cm auch für wellen geeignet.

außenborder 4-6 ps am inneneck hinter dem achterbeam, 360 grad drehbar, damit lässt sich das schiff sehr gut manövrieren der propeller kommt aber, trotz langschaft, bei wellen leicht raus, man muss so ein schiff eben segeln. als flautenschieber reichen 4 ps aber vollkommen aus.

weitere informationen gibt es auf der site vom konstrukteur lars oudrup unter www.loyd.dk lobgehudel.
ausgelegt als raceboot mit toureneigenschaften kann man mit dem my-cat ausgedehnte schnelle strecken zurücklegen braucht aber ab windstärke 4 gegenan gute kleidung denn dann gibt es spritzwasser und das trampolin ist nass. man segelt nahe am wasser wie es selbst eingefleischte surfer bestätigten.
der my-cat ist oft bei flaute das einzige boot, das sich wie von geisterhand durch die still liegenden pötte schiebt, springt schnell an und manchesmal mussten wir gerade getrocknete plünnen wieder zum nachtrocknen hängen da eine kurze böe kurz den segelspass aufleben ließen und alles wieder nass war.

ab windstärke 3 ist das boot richtig schnell. meine schnellste etappe waren die letzten 60 sm nach karlskrona 5h im gleitrausch durch die wellen slalom fahren, erschwerend kam hinzu, dass wir wirklich um hunderte holzbalken kurven mussten die ein frachter (IKEA ?) tage vorher im sturm verloren hatte.

lernen musste ich anfangs die backstagen rechtzeitig zu bedienen, sonst verhakeln sie sich hinter den segellatten und dann lagen wir oft etwas hilflos im wind, mussten das groß halb runternehmen und neu setzen. die lösung ist das leeseitige backstag nach vorne zu binden.

inzwischen sind wir darin geübt, aufkreuzen im guldborgsund gegen windstärke 6 und strömung innerhalb von 2 stunden 80 mal wenden, einer saß bb. einer stb. da die selbstwendefock nicht bedient werden musste und im 2.reff die backstagen lediglich leicht gelösst und nicht mehr vorgebunden werden müssen ging das tack,tack tack und sah auf dem GPS wie eine zickzacknaht aus.

reffen oder andere arbeiten am mast sind sehr sicher auszuführen, meistens muss man nichtmal den kurs verlassen, es reicht oft die schot und traveller zu lösen, ein reff zu stecken und weiterzusegeln.

mein lieblingsplatz ist geschützt im rumpf stehend zu segeln und das ruder mit einer ringleine, ums trampolin herum, zu steuern, so kann ich mich auch solo selber versorgen ohne autopilot.

gehandelt werden MY-CATs eher selten zu preisen von ca.15-18T, der schiffstyp hat eben suchtgefahr, wer einmal damit segelte kann lange zeit nicht mehr loslassen.

der vorbesitzer raste mit ca. 15 knoten auf dem isselmeer im herbst 1999 über ein unsichtbar unter der wasseroberfläche treibendes ruderboot und schlitzte dabei einen rumpf längs auf 2m länge auf. der rumpf lief voll wasser und die folgende bergung beschädigte noch den anderen rumpf. ein schwert war angebrochen.

die reperatur der struktur erfolgte in zusammenarbeit mit simon rhebergen in amsterdam, später segelten wir durch die nordsee nach karlskrona, inzwischen liegt das schiff in wismar.

da ich selber nach karlsruhe gezogen bin und der versuch einer eignergemeinschaft sich nach einem jahr nicht fortsetzen ließ, muss ich weinenden auges mein boot zum verkauf anbieten, das boot hat noch einige optische mängel und gebrauchsspuren und ist damit der erste MY-CAT der für unter 10T EUR angeboten wird.

Autor: Peter Dinkelacker